ADS/ADHS
Ein internetbasiertes Elterntraining:
Rastlos stürmen sie durchs Leben. Keine Sekunde gönnen Sie sich und ihrer leidgeplagten Umwelt eine Verschnaufpause. Die Diagnose ist schnell gestellt: Das Kind ist hyperaktiv!
In den letzten Jahren ist eine explosionsartige Zunahme von Begriffen, Forschungsergebnissen, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten des Aufmerksamkeits-Defizit-Syndroms mit und ohne Hyperaktivität zu verzeichnen.
Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit sind kein aktuelles Phänomen. Bereits im 19. Jahrhundert plagten sich Eltern mit ihrem Zappel-Philipp und Hans Guck-in-die-Luft.
Die Auswirkungen für Betroffene werden immer noch unterschätzt. ADS/ADHS kann den Erfolg in Ausbildung, Beruf und Familie verhindern sowie zu einer Vielzahl gesundheitlicher, sozialer und ökonomischer Probleme führen.
1.1 Begriffserklärung
Verschiedene Krankheitsbezeichnungen, wie HKS (hyperkinetisches Syndrom), MCID (minimale zerebrale Dysfunktion) oder POS (psychoorganisches Syndrom) sorgen für Verwirrung. Von einer Aufmerksamkeit-Defizit-Störung spricht man, wenn ein Kind länger als 6 Monate sowohl im Kindergarten, in der Schule als auch zu Hause durch ausgeprägt unaufmerksames und impulsives Verhalten aufgefallen ist. Kommen motorische Unruhe und übermäßiger Bewegungsdrang (Hyperaktivität) hinzu, so spricht man von einem ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung). Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität sind Leitsymptome der Erkrankung. Typisch ist, dass das Verhalten weder dem Alter noch dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechen und sich von allein nicht bessern. Das auffallende Verhalten tritt also nicht phasenweise auf, sondern ist zeitlich stabil.
1.2 Häufigkeit des ADS/ADHS
Eine Zusammenstellung verschiedener Untersuchungen geht von einer Häufigkeit von 1,7 - 20 % aus. Es lassen sich keine kulturellen Unterschiede zwischen verschiedenen Gesellschaftssystemen ausmachen. In Deutschland werden z. Zt. 3 - 4 % der Betroffenen "anerkannt", d. h. ca. 450.000 Kinder.
1.3. Geschlechtsverteilung
Jungen sind mit 3 - 20 % von ADS/ADHS wesentlich häufiger betroffen als Mädchen mit 0,5 - 5 %. Eine befriedigende Erklärung für diese Unterschiede gibt es bis heute nicht. Experten schätzen, dass ADS/ADHS bei beiden Geschlechtern gleich oft auftritt, jedoch bei Mädchen seltener festgestellt wird, da Mädchen eher verträumt und seltener hyperaktiv sind.
Es werden eine Vielzahl von Erklärungsansätzen diskutiert. ADS/ADHS hat wahrscheinlich vielschichtige Ursachen. Wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass ADS/ADHS ein Problem ist, dessen Ursachen vielfältig sind und bei dem mehrere Faktoren zusammenwirken.
2.1 Genetische Störung
Familien- und Zwillingsstudien geben begründete Hinweise auf eine erbliche Komponente. Eine aktuelle Untersuchung aus dem Jahr 2000 konnte bei Erwachsenen mit ADS/ADHS eine Veränderung im Erbgut nachweisen.
2.2 Neurobiologische Störung
Stoffwechseluntersuchungen im Gehirn haben ergeben, dass bei Menschen mit ADS/ADHS bestimmte Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, ihre Informationen durch eine neurobiologische Störung, also einer Störung im Nervensystem, nur eingeschränkt übertragen. Das gilt vor allem für die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin. Auch Veränderungen im Zuckerstoffwechsel des Gehirns wurden entdeckt, vor allem im Stirnhirn. Bei Erwachsenen wurden in manchen Teilen des Gehirns abweichende Größenverhältnisse vorgefunden.
2.3 Allergien und Umweltgifte
Es steht fest, dass Allergien und Umweltgifte wohl nur eine extrem untergeordnete Rolle bei den Ursachen für die Entstehung von ADS/ADHS spielen.
2.4 Verhaltensmodell
Schwierige soziale und emotionale Verhältnisse können zu ADS/ADHS ähnlichen Symptomen führen. Auch Kinder aus völlig intakten Familien sind allerdings von ADS/ADHS betroffen.
2.5 Zusammenfassung
Es wird heute von einem sogenannten multifaktoriellen oder mehrschichtigen Ursachenmodell des ADS/ADHS ausgegangen.
Nicht erkanntes ADS/ADHS oder nicht (ausreichend) therapierte Kinder entwickeln laut neuester Forschung mit bis zu 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit unsoziales Verhalten. Im Gegensatz erreichen Kinder, bei denen ADS/ADHS erkannt und erfolgreich therapiert wurde, in der Regel einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Schulabschluss, sie sind sozial integriert, bindungsfähig und keiner erhöhten Suchtgefährdung ausgesetzt.
Es ist deshalb wichtig, einem begründeten Verdacht mithilfe eines Kinderarztes nachzugehen.
4.1 Standardisierung der Diagnose
Bei der Diagnostik des Störungsbildes müssen verschiedene Fachgruppen übergreifend zusammenarbeiten. Die Diagnostik setzt sich aus der Beobachtung durch die Eltern, Erzieher und Lehrer sowie der ärztlichen Basisdiagnostik und Differenzialdiagnostik zusammen. In den USA und in Deutschland wird heute, um gleiche Voraussetzungen und Kriterien (Standards) zu haben, mithilfe eines Diagnosekataloges die Diagnose ADS/ADHS gestellt. Für die Diagnose gelten zwingende Kriterien und es ist maßgeblich, dass:
- die Symptome vor dem 7. Lebensjahr begonnen haben
- mindestens 6 Monate bestanden haben
- es zu Beeinträchtigung in mindestens zwei sozialen Umfeldern gekommen ist, d.h. die Verhaltensauffälligkeiten sich nicht nur in einer bestimmten Situation zeigen
- sich deutlich zeigt, dass es zu Störungen der schulischen, sozialen oder beruflichen Entwicklung kommt
- andere Erkrankungen psychischer oder organischer Art, die solche Symptome auch hervorrufen können, ausgeschlossen sind
Die Kriterien gelten dann als erfüllt, wenn die Symptome länger als 6 Monate aufgetreten sind und über das Maß, welches für gleichaltrige Kinder als normal angesehen wird, weit hinausgehen.
4.2 Symptomlisten
Zwei Checklisten unterstützen die Diagnose. Checkliste 1 umfasst Symptome rund um die Unaufmerksamkeit, Checkliste 2 beschäftigt sich mit Hyperaktivität und Impulsivität.
Generell unterscheidet man vier ADS/ADHS-Typen:
- vorwiegend unaufmerksamer Typ
- vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ
- Mischtyp
- teilremittierender Typ (Symptome lassen im Jugend- und Erwachsenenalter nach)
4.3. Abgrenzung gegen andere Verhaltensauffälligkeiten
Es ist erforderlich, sehr sorgfältig zu prüfen, ob die Verhaltensauffälligkeiten möglicherweise eine andere Ursache als ADS/ADHS haben könnten. Eine sorgfältige Erhebung der Krankengeschichte und die Einbeziehung der erhobenen klinischen und test-psychologischen Befunde reduzieren das Risiko, andere Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten zu übersehen.
4.4 Möglichkeiten der Früherkennung im Vorschul- und Schulalter
ADS/ADHS gilt als typische Schulkinder- und Jugendlichen-Erkrankung, wenngleich auch Säuglinge und Kleinkinder betroffen sein können. Wir können davon ausgehen, dass ADS/ADHS ein Problem ist, welches schon bei Geburt vorliegen kann und sich bereits im Säuglingsalter in Form von Trinkstörungen, Schlafstörungen und vermehrter Unruhe des Säuglings zeigen kann.
Mit Beginn der Schule werden die ADS/ADHS-Kinder vermehrt auffällig. Dies liegt in der einfachen Tatsache begründet, dass den Kindern nun, im Vergleich zur Kindergartenzeit, in der Regel engere Grenzen gesetzt werden. Erfahrungsgemäß werden die erste und zweite Klasse noch mehr oder weniger erfolgreich absolviert, die Probleme werden mit dem Fortschreiten der Schulzeit immer deutlicher und können die Ausbildung stark beeinträchtigen.
Es gilt: Je jünger das Kind, umso schwieriger ist es, ADS/ADHS zu diagnostizieren. Es ist aber ausgesprochen wichtig, die richtige Diagnose so früh wie möglich zu stellen, um rechtzeitig erzieherisch und ggf. therapeutisch tätig zu werden.
4.5 Orientierung für Eltern und Erzieher
Fragebögen können helfen, Eltern und Erziehern eine erste Orientierung zu verschaffen. Sie erhalten diese in unserer Praxis. Ergeben sich beim Ausfüllen Hinweise in Richtung ADS/ADHS, sollte professionelle Hilfe gesucht werden und eine altersentsprechende, altersangepasste Diagnostik veranlasst werden.
Leider gibt es bis heute noch kein objektives Verfahren, das die Diagnose zuverlässig und sicher zu stellen hilft. Daher ist der Weg bis zur Diagnose ADS/ADHS äußerst umfangreich.
Hierzu gehören:
- Erhebung der Krankengeschichte
- Beobachtung, Beschreibung und Bewertung des Verhaltens des Kindes
- Fragebögen und Checklisten für Eltern, Erzieher und Lehrer
- Gespräche mit Kindergarten, Schule und Therapeuten
- eine körperliche und neurologische Untersuchung, ev. Laboruntersuchungen
- ggf. fachärztliche Untersuchungen z.B. vom Augen- oder Hals-Nasen-Ohrenarzt
- evtl. EEG (Ableitung der Hirnströme), EKG und bildgebende Verfahren (CT)
- testpsychologische Verfahren
Sie können anhand der Liste erkennen, dass der diagnostische Weg geraume Zeit in Anspruch nimmt.
6.1 Grundlagen
Unerlässlich ist eine ausführliche Aufklärung und Beratung der Eltern und des betroffenen Kindes. Wenn die Eltern über die Besonderheiten des Kindes informiert sind, können sie durch Strukturierung des Umfeldes sehr zur Besserung der Situation beitragen. Auch die Aufklärung der Lehrer ist von großer Bedeutung.
In der Eltern-Kind-Behandlung sowie einem speziellen Elterntraining lernen die Eltern den Umgang mit ihrem eigenwilligen Kind, erhalten Ratschläge und können Reaktionen auf bestimmte Verhaltensweisen einüben. Sie lernen, wie sie den Tag und die Hausaufgaben mit ihrem Kind erfolgreicher bewältigen und wie Konflikte minimiert werden können.
Eine störungsspezifische Therapie setzt sich aus verschiedenen verhaltenstherapeutischen und tiefenpsychologisch orientierten Elementen zusammen. Da sich die spezifische Therapie nach dem individuellen Befund richtet, wird der behandelnde Arzt/Psychotherapeut für jedes Kind einen gesonderten Therapieplan erarbeiten. Bei der Information und Aufklärung spielen auch Selbsthilfegruppen eine zentrale Rolle. Hier können sich Eltern informieren und praktische Ratschläge und Tipps holen.
6.1.1 Plan- und Strukturarbeit Zuhause
Plan- und Strukturarbeit bedeutet, dass die Eltern dem ADS/ADHS-Kind klare und eindeutige Rahmenbedingungen schaffen müssen, für deren Einhaltung sie Sorge zu tragen haben. Zur Plan- und Strukturarbeit gehören z.B. die täglichen Routinearbeiten (Waschen, Anziehen, Zähneputzen), die häuslichen Pflichten, wöchentliche oder in mehrtägigem Abstand anfallende Arbeiten, z.B. Zimmer aufräumen und die Hausaufgaben.
Diese Plan- und Strukturarbeit sollte mit einem Bonussystem verknüpft werden (z. B. Pluspunkte oder Smileys). Eine bestimmte Anzahl von Pluspunkten ergeben eine besondere Belohnung.
Die Pluspunkt- und Belohnungsliste soll schriftlich festgelegt werden. Es dürfen nur Regeln vorkommen, die klar formuliert werden und überwacht werden können.
6.1.2 Basismaßnahmen in Kindergarten und Schule
Auch in Kindergarten und Schule braucht das betroffene Kind klare Vorgaben und erkennbar wiederkehrende Abläufe. Es ist wichtig, dass die betroffenen Erzieher/-innen oder Lehrer über die ADS/ADHS-Problematik des Kindes Bescheid wissen.
6.1.3 Zusammenfassung
Klare Regeln und Strukturen als pädagogische Basismaßnahmen sind das Fundament der ADS/ADHS-Behandlung und wesentlicher Faktor eines erfolgreichen ADS/ADHS-Konzeptes. Allein diese Basismaßnahmen erfordern schon viel Arbeit und können eine Belastungsprobe darstellen. Doch ohne die Basisarbeit werden alle weitergehenden und unterstützenden Maßnahmen nur mäßigen Erfolg haben. Das heißt, der Schlüssel zum Management der ADS/ADHS-Erkrankung liegt in Ihren Händen.
6.2 Nicht-medikamentöse Maßnahmen
Nicht-medikamentöse und medikamentöse Maßnahmen dienen der Ergänzung der Basismaßnahmen. Werden die bisher erwähnten Punkte nicht oder nur unzureichend durchgeführt, greifen die therapeutischen Bemühungen nur eingeschränkt oder sogar überhaupt nicht.
Bei ADS/ADHS werden verschiedenste nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten eingesetzt. z. B. verhaltenstherapeutische Maßnahmen und Verfahren sowie ergänzende Hilfen bei Teilleistungsschwächen. Die Wahl einer Therapie ist abhängig vom Störungsbild und den individuellen Bedürfnissen des betroffenen Kindes.
6.3 Pädagogische Maßnahmen
In einigen Fällen, z. B. bei schwierigen familiären Verhältnissen oder Drogenkonsum, gibt es weitere Möglichkeiten, wie Aufnahme in eine Schule für Erziehungshilfe oder Unterbringung in einer sonderpädagogischen Heimschule. Erfreulicherweise bleiben solche Maßnahmen Ausnahmefälle. Ansprechpartner sind das Sozial- und Jugendamt oder der Vertrauenslehrer der Schule.
6.4 Medikamentöse Therapiemöglichkeiten
Wenn sich die ADS/ADHS-Symptomatik durch Veränderungen im Umfeld oder durch andere begleitende Maßnahmen wie z.B. Elterntraining und Verhaltenstherapie nicht hinreichend vermindern lassen, kann die medikamentöse Therapie angezeigt sein. Nicht alle Kinder mit ADS/ADHS brauchen eine medikamentöse Behandlung. Viele kommen zurecht, wenn bestimmte Veränderungen im sozialen Umfeld vorgenommen oder bestimmte Behandlungsformen eingeleitet werden.
Sind die Symptome jedoch sehr stark ausgeprägt, sodass es zu einem Scheitern in der Schule oder zu erheblichen Problemen in der Familie kommt, kann es sein, dass die medikamentöse Behandlung eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, um andere Behandlungsformen erfolgreich einsetzen zu können.
Am häufigsten werden in der Behandlung die sogenannten Psychostimulantien (das bekannteste Mittel ist Methylphenidat oder Ritalin) eingesetzt. Das Medikament hat eine relativ kurze Halbwertzeit und muss daher mehrfach täglich verabreicht werden. Die Häufigkeit der Gabe und die Dosierung variiert je nach Kind. Nebenwirkungen können in der Anfangsphase Essstörungen, Schlafstörungen oder starke emotionale Schwankungen sein. Bei einer individuell auf das Kind angepassten Dosierung verschwinden die Begleiterscheinungen in der Regel relativ bald. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie Wachstumsstörungen treten nicht auf.
Eine vermehrte Suchtgefährdung besteht auch bei Langzeittherapie nicht. Durch Studien ist sogar belegt, dass die Gabe von Methylphenidat bei ADS/ADHS in der Kindheit und oder Jugend der Betroffenen dazu führt, dass sie seltener zu Drogen greifen als unbehandelte Kinder.
Es sollte nicht auf eine medikamentöse Therapie aufgrund von vermeintlichen Risiken verzichtet werden. Noch sollten die Medikamente unkritisch ohne sorgfältige Diagnostik, die notwendigen Basismaßnahmen und nicht-medikamentöse Maßnahmen verwendet werden.
6.5 Alternative Therapien
Die Angst vor möglichen Nebenwirkungen bei einer medikamentösen Behandlung lässt viele Eltern nach alternativen Therapiemethoden fragen. Möglich sind homöopathische Medikamente oder die Akupunktur. Auch hier gilt, dass diese Therapien die Eltern-Kind-Behandlung und -Information allenfalls ergänzen und nicht ersetzen können.
Begleitende schulmedizinische Therapiemaßnahmen sind möglich.
Zusammenfassung und Tipps
ADS/ADHS ist im engeren Sinne nicht heilbar. Es ein Problem, welches nur durch engagierte Zusammenarbeit aller beteiligten Personen und durch einen offenen Umgang mit der Problematik zu lösen ist. Das Einhalten einiger Regeln erleichtert den Umgang mit hyperaktiven Kindern:
- akzeptieren Sie das Kind so, wie es ist
- Wichtig ist eine verlässliche Strukturierung des Tagesablaufes mit geregelter Zeitabfolge für Mahlzeiten, Arbeit, Spiel- und Freizeitaktivitäten
- es sollten Regeln für Abläufe und Pflichten vereinbart werden
- versuchen Sie selbst innerlich gelassen zu werden
- versuchen Sie nicht, ein hyperaktives Kind zu verändern
- Grenzen sollten gesetzt, Belohnungen und Strafen abgesprochen werden
- beachten Sie das störende Verhalten möglichst nicht oder greifen Sie nur kurz ein. Kritik bestärkt das Kind in seinem störenden Verhalten. Positives soll bestärkt, Negatives weniger beachtet werden.
- für betroffene Eltern ist es wichtig zu wissen, dass sie an dem Verhalten ihres Kindes keine Schuld haben
- denken Sie daran, dass das Kind nicht vorsätzlich Unfug macht. Reaktionen auf das störende Verhalten wie beim normalen Kind, sind bei hyperaktiven Kindern nicht angebracht. Sie sind in dem Moment nicht aufnahmefähig für Erziehungsmaßnahmen.
- legen Sie vor dem Kritisieren oder Erziehen eine kurze Bedenkzeit ein
- geben Sie immer nur eine klare und eindeutige Aufgabe
- gestehen Sie dem Kind eine gewisse Unordnung zu
- lassen Sie dem Kind Zeit, sich an neue Dinge und Situationen zu gewöhnen
- üben Sie keinen Zeitdruck aus
- geben Sie ihrem Kind Rückhalt und neuen Mut, aber erwarten Sie nicht zu viel
- ein ADS/ADHS-Kind kann nicht immer alles gleich gut. Nächste Woche geht es viel besser
- das Kind leistet meist, was es kann: erwarten Sie nicht zu viel von ihm, sonst werden Sie enttäuscht. Sie helfen ihrem Kind am besten, wenn sie es motivieren, und zwar besonders, wenn es gerade aufnahmefähig ist
- wenn Sie nicht sich nicht gut fühlen, gehen Sie ihrem Kind am besten aus dem Wege. Kritisieren Sie es nur, wenn sie die Reaktionen des Kindes verkraften. Für Hauptbelastete in der Familie sollten Freiräume zur Erholung sichergestellt werden
- stehen Sie zu ihrem Kind, nehmen sie es in Schutz vor äußeren Angriffen und Ungerechtigkeiten
- Empfehlung für die Freizeit: Fernseh- und Computerkonsum dosieren
Weitere Informationen, praktische Tipps für Eltern und Lehrer im Umgang mit ADS/ADHS erhalten Sie unter folgenden Internetseiten: